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Customer Story

Ziel: mannlos Rückwärtsplansenken

Diese Customer Story zeigt auf, wie die Starrag Herausforderungen rund ums Rückwärts-Plansenken gelöst hat. Die Produktionszeiten konnten markant gesenkt und die Prozesssicherheit erhöht werden.

Plansenkungen an der rückwärtigen Bohrungskante stellen regelmässig eine Herausforderung dar. Zu oft sind diese Stellen schlecht zugänglich oder der verfügbare Raum für die Bearbeitung ist sehr begrenzt. Erschwerend kommt hinzu, dass grosse Maschinenständer und höchste Präzisionsanforderungen ein Umspannen des Bauteils aus wirtschaftlichen Überlegungen faktisch ausschliessen. Wie die Starrag AG dieses Problem mit dem HEULE BSF-Rückwärtsplansenker gelöst und dabei die Produktionszeit markant gesenkt und die Prozesssicherheit erhöht hat, zeigt der nachfolgende Customer Report.

 

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«Das aufwändige Anbringen der Rückwärtsplansenkungen mit dem Trägerwerkzeug und dem aufsteckbaren Senkkopf war schon lange ein Punkt auf der Liste der zu verbessernden Prozesse. Konkrete Ideen hierzu entstanden, als HEULE sein neues BSF-Werkzeug an der EMO 2013 vorstellte.»
Stefan Meier, Head Center of Production Excellence Starrag

Starrag ist bekannt für ihre fünfachsigen Bearbeitungszentren, welche für die Herstellung von Turbinenschaufeln eingesetzt werden. Für die Konzerntochter Bumotec, welche Bearbeitungslösungen für die Uhren- und Schmuckindustrie anbietet, werden am Standort Rorschacherberg wichtige Maschinenkomponenten wie z.B. das Maschinenbett bearbeitet. Dabei erfüllen sie höchste Anforderungen an die Präzision wie z.B. die Ebenheit von 5my auf 400 mm2 oder auch an die Parallelität sowie die Positionstoleranzen. 

 

Eine neu entwickelte Werkzeugmaschine gab den Anstoss für die Ingenieure von Starrag, eine effizientere Lösung für die Rückwärtsplansenkungen zu suchen. Bis dato kamen manuell aufsteckbare Rückwärtssenker zum Einsatz, bei denen sich der Bediener aufwändig für jede Bohrung zwei Mal in den Bearbeitungsraum begeben musste. Die neuen Maschinenbauteile weisen zwischen 6 und 20 Bohrungen auf. Die Dimensionen der Bohr-/Senkdurchmesser sind: Ø11/Ø16.5; Ø11/Ø18; Ø9/Ø15; Ø8.5/Ø13.5 und weisen Senktiefen zwischen 5 bis 44 mm auf. Beim Werkstoff handelt es sich um Gusseisen (GGG).

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Das Unternehmen suchte nach einer Lösung, die den automatischen, mannlosen Betrieb ermöglicht. Die hauseigene firmenübergreifende Technologie-Gruppe „Strukturteile" verfolgte die Entwicklungen der Firma HEULE schon seit geraumer Zeit. Die Bauteile der neuen Serie boten nun Gelegenheit für einen ersten Test. Hierfür ins Auge gefasst hatten sie das BSF-Rückwärtsplansenk-Werkzeug, welches speziell für den automatisierten Betrieb konzipiert und sofort ohne Drehmomentstütze und ohne Auffahrmechanismus einsetzbar ist. Ausgelegt ist es für Bohrungen von 6.5 bis 21.0 mm und für Senkverhältnisse bis 2.3 x Bohrungsdurchmesser.

 

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«Ziel der Entwicklung war es, die wirtschaftliche und prozesssichere Bearbeitung bei Klein- und Mittelserien zu gewährleisten – dies auch bei grossen Senkverhältnissen. Kurze Zykluszeiten, vielseitige Verwendbarkeit auch an schwer zugänglichen Stellen sind weitere Trümpfe»
Harry Studer, ehemaliger Entwicklungsleiter HEULE
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Hartmetallmesser trotz Gusshaut

Im Vorfeld der Tests äusserten die Starrag-Techniker Bedenken, ob das BSF-Werkzeug mit der anspruchsvollen, undefinierten Gusshaut und den unterschiedlichen Gussdimensionen fertig werden würde. Im Gegenzug stimmte sie das einfache Funktionsprinzip sehr zuversichtlich: „Was so einfach aufgebaut ist, funktioniert zuverlässig!“, war Stefan Meier überzeugt. Wie das BSF arbeitet: Nach Aktivierung der Spindel klappt das Hartmetallmesser bei einer Initialdrehzahl und der zugehörigen Fliehkraft infolge Eigengewicht aus. Über einen Innenkühlmittel-Impuls klappt das Messer mittels Steuerbolzen nach Belieben prozesssicher wieder ein.

Der bei HEULE zuständige Produktmanager, Thomas Eisenbart, begleitete die Inbetriebnahme der Testwerkzeuge und verkürzte damit die „Lernkurve“ auf ein Minimum. Die bis zu 8 mm unterschiedlichen Rohlingsabmasse bei theoretisch gleichen Teilen zwangen Starrag zu relativ grossen Sicherheitsabständen, was sich negativ auf die Bearbeitungszeit auswirkte. Die Qualität der Flächen erfüllte die Erwartungen des Kunden von Beginn weg.

Einfach, zuverlässig, effizienter

Aufschlussreich sind jedoch die Erfahrungen, die die Fertigungsmitarbeiter während eines ganzen Jahres Produktivbetriebs gewonnen hat. Die Zuverlässigkeit war – wie von Starrag erwartet – einwandfrei. Obwohl bei Senktiefen bis 5 mm trocken und nur darüber mit der Innenkühlung gearbeitet wurde, blieb das Messerfenster spänefrei. Das Ein- und Ausklappen funktionierte zu 100%. Desgleichen traten auch keine Probleme mit allfällig verschmutztem Kühlwasser auf.

 

Zum reibungslosen Betrieb trug auch die konsequente Instandhaltung bei. Beat Wirz, Mitarbeiter Fertigung, erläutert dazu: „Vor jedem Einwechseln haben wir die Werkzeuge einfach kurz kontrolliert und gereinigt. Im Bedarfsfall liessen sich die Messer mühelos austauschen.“

 

Zum Schluss fasst Stefan Meier zusammen: 

BSF Fachbericht_Meier Stefan Starrag
«Der Umstieg auf die neue Fertigungsmethode hat sich gelohnt. Den mannlosen Betrieb und die damit anvisierten Einsparungen und Prozessverbesserungen haben wir erreicht. Die Prozesssicherheit und Zuverlässigkeit des Werkzeugs sorgen für einen störungsfreien Betrieb.»
Stefan Meier, Head Center of Production Excellence Starrag